Sonntag, 3. August 2008

Schwerter Trio zum Ironman: Aufregend wie eine Urlaubsreise

Schwerter Trio zum Ironman: Aufregend wie eine Urlaubsreise
Von Bastian Bergmann am 4. Juli 2008 19:09 Uhr
SCHWERTE 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen. Beim Anblick dieser Zahlen ist es kein Wunder, dass der Ironman nicht nur die Königsdisziplin im Triathlon ist, sondern allgemein als der härteste sportliche Wettkampf der Welt gilt.

Arthur Woloszyn wird ab Samstag von Nervosität gepackt sein. Seit Oktober 2007 hat er sich auf seinen ersten Ironman vorbereitet.
Foto: Oskar NeubauerAn diesem Wochenende steht in Frankfurt der Ironman, die Europameisterschaft, auf dem Programm. Und wenn am Sonntag um 7 Uhr in der Früh der Startschuss fällt, dann stehen unter den 2000 Startern am Langener Waldsee auch drei Schwerter in ihren Neoprenanzügen und stürzen sich ins Wasser. Die Rede ist von den Tripple Hippos Olaf Krüger, Reiner Malchow und Arthur Woloszyn.Krüger ist der Erfahrenste des Trios. Für ihn ist es der vierte Ironman, zum zweiten Mal ist er in Frankfurt am Start. Auch Malchow startet bereits zum zweiten Mal am Main. „Ich finde die Strecke gut. Es sind vier Runden, da sieht man seine Freunde öfter. Auf anderen Strecken, wie zum Beispiel in Roth, läufst du einsam durch den Wald und hast viel Zeit zum Nachdenken“, erklärt Krüger. "Die Atmosphäre da ist einfach toll"Malchow pflichtet ihm bei. „Die Radstrecke ist schön, da sie sehr flach ist. Außerdem läuft man vier Mal 10,5 Kilometer am Main entlang und direkt am Frankfurter Römer. Die Atmosphäre ist da einfach toll.“

Olaf Krüger ist der erfahrene Mann des Trios. Sein vierter Ironman steht an. „Fehler kann man immer wieder machen“, weiß er.
Foto: Oskar NeubauerDer letzte im Bunde kann die Strecke in Frankfurt nicht beurteilen. Denn für Woloszyn ist es überhaupt der erste Ironman. „Ab heute bin ich richtig aufgeregt“, verrät er. Zwölf Stunden die Woche hat er trainiert, 160 km auf dem Rad pro Woche abgerissen. Insgesamt 40 Wochen intensive Vorbereitung liegen hinter ihm – seit Oktober 2007. „Ich hatte nie einen Moment, wo ich ans Aufhören gedacht habe“, sagt er trotzig. Vorher hat Woloszyn in Ergste Fußball gespielt, ist dann aber aufgrund von Knieproblemen zum Radfahren und damit zum Triathlon gekommen. „Die Abwechslung ist das Besondere. Man muss disziplinierter sein und ich bin allein für mich verantwortlich“, beschreibt er den Reiz seiner neuen Sportart. Unglaublich: Marathon auf Anhieb in 3:23 StundenErst seit zweieinhalb Jahren ist er richtig dabei. Die Kurz- und Mitteldistanz hat er ziemlich zügig hinter sich gebracht, jetzt ist der Ironman die nächste Stufe der Herausforderung. Dass er zweifelsfrei Talent für seinen Sport besitzt, zeigt folgendes: Ohne Training lief Woloszyn einen Marathon in 3:23 Stunden – eine Zeit, von der andere mit viel Training nur träumen können.Hilfreich ist für ihn außerdem die Erfahrung seiner beiden Mitstreiter. Malchow hat sich bei seinem ersten Ironman zum Beispiel zu wenig auf das Schwimmen vorbereitet. „Das habe ich natürlich an Arthur weitergegeben.“

Reiner Malchow geht bereits zum zweiten Mal in Frankfurt über die Langdistanz an den Start. Auch er hat 40 Wochen Vorbereitung hinter sich.
Foto: Oskar NeubauerKrüger sieht es gelassen. „Man lernt einfach nie aus. Man kann immer wieder Fehler machen. Arthur hat aber unsere Trainingspläne bekommen, daran konnte er sich orientieren.“ Einen guten Rat zur Herangehensweise an ein solches Pensum hat Malchow dann aber doch noch. „Man setzt sich kleine Etappenziele – einzelne Schwimmrunden, dann das Rad überleben“, versichert er.Um 7 Uhr fällt also der besagte Startschuss zu rund zehn Stunden Quälerei. „Für einen Ironman verzichtet man auf viel, die Familie verzichtet auf viel. Du trainierst auf einen Tag hin. Dann kannst du es erst nächstes Jahr wieder machen“, betont Krüger. Druck verspüre man dennoch keinen. „Aber ein positives Kribbeln, als wenn andere eine aufregende Urlaubsreise planen.“

http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/sh...p/art938,300912

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