Die Qual endet nicht auf Hawaii
Schwerte, 07.07.2010, von Bernd Großmann
Alles riskiert, alles verspielt: Für die beiden für die Tripple Hippos startenden Ergster Triathleten Reiner Malchow und Olaf Krüger ist der Traum, sich für den Iron Man in Hawaii zu qualifizieren, zunächst einmal geplatzt. Beim Iron Man in Frankfurt musste sich Malchow (38) mit Rang 96 in seiner Altersklasse 35 (bei 421 Startern) begnügen, der drei Jahre ältere Krüger stieg beim Marathonlauf nach zehn Kilometern aus.
„Das habe ich noch nie gemacht, aber es war sinnvoll, um genügend Körner für den zweiten Anlauf in Regensburg aufzubewahren“, erklärte Krüger, warum er nach der ersten Runde das Handtuch warf. Der Berufsschullehrer hatte seine Ankündigung, den Wettbewerb sehr offensiv und mit der Zielsetzung einer Endzeit unter zehn Stunden anzugehen, wahr gemacht. Beim Schwimmen über 3,8 km lag er noch voll im Soll, kam nach 62 Minuten aus dem Wasser und wollte auf seiner Lieblingsdisziplin, dem Radfahren, unter die Top 30 seiner Altersklasse vorstoßen.
„Ich habe mich bis zu Kilometer 140 gut gefühlt, aber dann war urplötzlich der Akku leer, musste ich das Tempo auf den letzten 40 Kilometern drastisch reduzieren und bin weit zurückgefallen“, schilderte Krüger den für ihn völlig unverhofften Leistungsabfall, den er sich mit zu hoher Nahrungsaufnahme („Es waren wohl ein paar Powerriegel zu viel, mein Magen hat nicht mitgespielt“) erklärt. Beim Laufen ging es ihm zwar wieder besser, doch eine reelle Chance, das Hawaii-Ticket zu lösen, gab es nicht mehr, und so reifte sein Entschluss, vorzeitig auszusteigen, will er doch am 1. August in Regensburg einen weiteren Anlauf nehmen. „So war das Ganze nur eine verschärfte Trainingseinheit, kann ich in einigen Tagen wieder mit dem Training beginnen.“
Sein Teamkollege wählte den anderen Weg, zog den Wettkampf in Frankfurt voll durch, obwohl ihm schon wesentlich früher klar war, dass er das gesteckte Ziel nicht erreichen würde. „Dass wir wegen der hohen Temperaturen auf die Neopren-Anzüge verzichten mussten, hat mir ziemlich zu schaffen gemacht“, erklärte Malchow, der nicht nur mit nach seinem persönlichen Fahrplan zehnminütiger Verspätung nach 1:15 Stunden ans Ufer kam, sondern auch über schwere Beine klagte, so dass er auf dem Rad nicht den gewünschten Schnitt erreichte. „Ich war verkrampft, habe einfach nicht meinen Rhythmus gefunden und mich erst nach 90 Kilometern frei gestrampelt“, wusste der Ergster schon vor dem Wechsel zum Marathonlauf, dass er die Qualifikation für Hawaii abhaken kann. Er wollte aber sein drittes Frankfurt-Rennen nach 2006 und 2008 unbedingt beenden, was ihm nach 10:35,10 Stunden (damit war er immerhin noch deutlich schneller als beim seinem Debüt) auch gelang. Malchow will wie Krüger in Regensburg einen zweiten Versuch unternehmen, das Teilnahmeticket für den bedeutendsten Iron Man zu ergattern: „Bis dahin lege ich die Bene hoch, mache zwei Wochen lang absolute Sportpause.“
Quelle: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/schwerte/Die-Qual-endet-nicht-auf-Hawaii-id3206371.html
Montag, 19. Juli 2010
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