Freitag, 2. Juli 2010

Den Traum von Hawaii erfüllen

von Bernd Großmann:
Schwerte. Beim ersten Mal will man nur ankommen, beim zweiten, dritten Anlauf seine Leistung verbessern, zumindest stabilisieren. Doch wer schon mehrere Ironman-Wettbewerbe in seiner Triathlon-Laufbahn absolviert hat, der wird von einem Traum beseelt, möchte mindestens einmal im Leben „den“ Iron Man schlechthin bestreiten und sich für Hawaii qualifizieren.
So geht es auch Olaf Krüger (41) und Reiner Malchow (38) von den Tripple Hippos aus Ergste. Sie nehmen hohe Strapazen und Kosten auf sich, um ihren Traum, im Oktober auf Hawaii bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft dabei zu sein, zu verwirklichen. Beide Athleten haben im Laufe des Jahres schon 120 km im Wasser zugebracht, sind über 5000 km auf dem Rad gefahren und weit über 1000 km gelaufen. Training und Fitness allein reichen aber nicht, um die weite Reise auf die USA-Insel antreten zu können. Um teilnahmeberechtigt zu sein, muss man sich bei einem nationalen Iron Man in die Spitzengruppe schieben. Krüger und Malchow haben sich gleich bei zwei Wettkämpfen angemeldet, starten am morgigen Sonntag in Frankfurt und wollen, falls es am Main nicht wie gewünscht klappt, in vier Wochen in Regensburg einen neuen Anlauf unternehmen.
„Das wird verdammt hart. Die Aussichten sind eher gering, denn die Qualität der Starter wird immer besser“, schätzt der Berufsschullehrer und dreifache Vater Olaf Krüger seine Chancen durchaus skeptisch ein, auch wenn er in einer höheren Altersklasse starten darf als Reiner Malchow: „In diesem Altersbereich liegen die Zeiten nicht weit auseinander.“
Frankfurt ist für die beiden Ergster bereits gewohntes Gebiet, denn sie haben dort in den Jahren 2006 und 2008 teilgenommen. Vor zwei Jahren verfehlten sie nur hauchdünn die 10-Stunden-Marke, kam der wettkampf-erfahrenere Krüger nach 10:03 Stunden nur zwei Minuten vor Malchow ins Ziel. Diesmal müssten die beiden Ruhrstädter vermutlich mindestens 20 Minuten schneller sein, um sich den zweiten Ablauf in Regensburg zu ersparen.
Allerdings werden die zu erwartenden hochsommerlichen Temperaturen für eine größere Ausfallquote und auch schlechtere Zeiten sorgen, denn ab 24 Grad Wassertemperatur dürfen die Athleten nicht auf einen Neopren-Anzug zurückgreifen. „Das kostet allein zehn Minuten, ist aber sinnvoll, denn man heizt sich in den Anzügen gewaltig auf“, schildert Malchow, der sich selbst als „hitzebeständig“ bezeichnet und deshalb ebenso angriffsfreudig ins Rennen gehen wird wie Krüger, der ankündigt: „Ich werde, auch wenn mir die Hitze nicht so liegt, allerhand riskieren. Es geht ja diesmal nicht darum, ins Ziel zu kommen, sondern eine optimale Zeit zu erzielen.“
Die beiden Ergster sind übrigens nicht allein, werden von ihren Partnerinnen und Freunden begleitet. Malchows Freundin Anja Michel dürfte mit traurigem Herzen anfeuern, denn sie wollte eigentlich selbst mitmachen, wurde aber durch einen Handgelenkbruch gestoppt. Satte 400 Euro Startgebühr, dazu die Übernachtungskosten für zwei Tage – der ganze Spaß ist nicht nur extrem anstrengend, sondern auch kostspielig. Kein Wunder, wen der größte Wunsch von Krüger und Malchow lautet: „Bloß keine Verletzung oder Erkrankung vor dem Start.“ Diesen Wünschen schließen wir uns gerne an.

Quelle: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/schwerte/Den-Traum-von-Hawaii-erfuellen-id3182663.html

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